Pustertaler Straße, St. Lorenzen, Einfahrt ins Gadertal: Das Generalbauunternehmen Unionbau aus Sand in Taufers schafft das erste Verbindungsstück der neuen Brücke ins Gadertal, eine wahrliche Herausforderung hinsichtlich Projektkomplexität und Größe.
144 Meter Länge, 1.040 Tonnen Tragstrukturgewicht. Mit einer freien Spannweite von 73,5 Metern vom Widerlager bis zur Mittelstütze hierzulande mit Sicherheit eine der größten Spannweiten und das alles in einer Bauzeit von nur 5 Monaten. Ein Projekt, das es in sich hat, und umso mehr freut sich das Unionbau-Team nun über die erste Etappe, die genau nach Plan in den beiden Nächten vom 22. auf den 23. Dezember und vom 23. auf den 24. Dezember erfolgreich über die Bühne gegangen ist.
Nachts deshalb, weil der erste Brückenschlag jener war, der über das Gleis führt und die Bahnstrecke somit natürlich für ein genau getimtes Zeitfenster blockiert werden musste, um die maximale Sicherheit für alle zu gewährleisten. Beim Aufbau des Kranautos genauso wie bei der komplexen Hebearbeit des vormontierten Stahlkolosses oder dem anschließenden Kran-Abbau und der erneuten Freigabe des Bahnverkehrs. Die Fixierung erfolgte sofort im Anschluss und konnte am gestrigen Mittwoch erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Brücke selbst mit ihren knapp über 1.000 Tonnen ist aus autoprotektivem Cortain-Stahl gefertigt, einem Material, das eine einfache und weitaus kostengünstigere Wartung und Instandhaltung garantiert.
Parallel zur Brücke wird auch auch an der Unterführung der Pustertaler Straße gearbeitet, einem 65 Meter langen Tunnel in offener Fertigbauweise. Vor der Unterführung, von Richtung Brixen kommend, werden massive Winkelstützmauern mit einer Gesamtlänge von 103,20 Meter errichtet, nach dem Tunnel folgen weitere 162,80 Meter bis zum Anschluss an die bestehende Pustertaler Straße.
Für die Unionbau und insbesondere dem Projektteam ist jeder Brückenschlag immer etwas ganz besonderes und in diesem Fall nochmals mehr, da er nicht nur von einer Flussseite auf die andere führt, sondern gleich ein ganzes Tal anbindet. Die Verbindung wird nicht nur die angrenzenden Gemeinden wie St. Lorenzen und Montal stark entlasten, sondern dem gesamten Fluss der Pustertaler Straße verbessern.
Somit wird es nach Abschluss der Arbeiten direkte Ein- und Ausfahrten zu einem neuen Kreisverkehr geben, welcher oberhalb der Pustertaler Straße errichtet wird. Von diesem wird man dann direkt auf die Brücke einbiegen, welche über die Rienz und den Bahngleisen hinein in einen Tunnel führt, der nach Montal endet.
Das Großprojekt verbindet nicht nur Menschen und ein ganzes Tal, sondern auch starke Firmen: die Strabag, die den Tunnenbau verantwortet, Alpenbau und Moser & Co. die Straßenbauarbeiten, Unionbau das Brückenkonstrukt und die Unterführung.