Am 02.07.1976 erschien der damals 15jährige Erwin zu seinem Arbeitsbeginn in der Unionbau. Der Firmeninhaber, Herr Ausserhofer Siegfried, sah in überrascht an, denn er wusste nichts von seinem Kommen. Wie in damaligen Zeiten nicht unüblich, machten der Vater von Erwin und Ausserhofer Pepe, Siegfrieds Bruder beim Sonntags-Ratschale im Gasthaus Plonkstuana, den Arbeitsbeginn vom blutjungen Erwin klar. Und damit war der Grundstein für seine außergewöhnliche berufliche Laufbahn gelegt.
Hollywood hätte seine Geschichte nicht schöner schreiben können: Erwin arbeitet sich in kurzer Zeit vom Maurerlehrling, über den Technischen Zeichner, zum Hauptverantwortlichen für Baustellen – Abrechnungen und Erstellen von Angeboten hoch.
Selbst als das italienische Heer ihn rief, sah er dieses Jahr als Chance und wurde als Carabiniere Ausiliarie an verschiedensten Orten in Italien gebraucht. Er verfeinerte seine ohnehin schon grandiosen Sprachkenntnisse, erfreute sich trotz harten Einsätzen an der Schönheit des Landes (ist doch das Reisen eine von Erwins größten Leidenschaften) und half mit Tatkraft überall dort mit, wo er gebraucht wurde.
Keinen Tag Urlaub gönnte sich Erwin nach dem Congedo, sofort begann er wieder mit seiner Arbeit in der Unionbau. In all den Jahren seiner Tätigkeit hat Erwin nie den gesamten ihm zugestandenen Urlaub genommen. Zu viel gab es in der Unionbau zu tun. Er war 7 Tage lang die Woche 24 Stunden lang für die Firma erreichbar und wohnte nur 300 m Luftlinie vom Firmeninhaber entfernt. Es war ein familiäres Verhältnis, geprägt von viel gegenseitigem Respekt und Anerkennung. Erwin hatte wichtige Vollmachten, war Prokurist der Firma Unionbau. Stolz sagt er: „Auf dem Papier hätte ich die Unionbau sogar verkaufen können. So ein Vertrauen zu erhalten, sei unbezahlbar.“
Einen großen Schub erhielt die Unionbau durch den Eintritt der beiden Söhne, Ausserhofer Thomas und Ausserhofer Christoph, welche nicht nur Ihre Fähigkeiten miteinbrachten sondern auch für neuen Schwung sorgten. Umsatzmäßig weiter bergauf ging es beispielsweise durch die Arbeiten am Kino in Mailand. Die Ausschreibungen wurden komplexer und bürokratischer und die ersten Qualitäts-Ausschreibungen verlangten nach einer Person, die sich primär darum kümmert.
In dieser enormen Wachstumsphase der Unionbau wurde entschieden, die Bereiche zu gliedern, es entstanden die Abteilungen Vertrieb, Verwaltung und Bau. Monauni Erwin übernahm die Abteilung Bau und dies brachte viele neue Aufgabengebiete mit sich. Die Aufträge wurden immer mehr, es wurden neue Techniker und Kalkulatoren eingestellt. Erwin war permanent maßgeblich an der Einschulung und Eingliederung der neuen Mitarbeiter beteiligt.
Ab 2007 hat Erwin sich dann vorwiegend um das Projektmanagement gekümmert. Als Abteilungsleiter im Hochbau war er der Ansprechpartner und verantwortlich für bis zu 10 Projektleiter. Den Aufbau dieser Abteilung hat Erwin maßgeblich vorangetrieben, auch das Einführen eines Projektcontrollings gehörten zu seinem Aufgabengebiet. Viele Jahre lang trug Erwin auch die gesamte Verantwortung im Bereich der Arbeitssicherheit. Vorbildlich kümmerte er sich um die Durchführung von Arbeitsschutzmaßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren.
Die Jahre zogen durchs Land und Erwin feierte sein 41. Jahr in der Unionbau. Es wurde an der Zeit, sich nach einem Nachfolger umzusehen und mit 02.10.2017 beging Ing. Paul Nöckler seinen Eintritt in die Unionbau. Für ein ganzes Jahr lang arbeiteten Erwin und Paul eng zusammen und Erwin teilte seinen unbezahlbaren Erfahrungsschatz und sein Wissen mit ihm. Manch einer tut sich schwer damit, seine Position abzugeben. Nicht so Erwin. Er tummelt sich nicht am Jahrmarkt der Eitelkeiten. Durch die selbstlose Bereitschaft, sein kostbares Wissen weiterzugeben beweist er erneut eine große Weitsicht und leistet damit einen unschätzbaren Dienst an „seiner Unionbau“, weit über die Pensionierung hinaus. Aber so ganz gehen lassen konnten wir unseren Erwin nicht … Er kümmert sich weiterhin als Projektleiter um die Immobilien der Unionbau.
Die größte Leidenschaft neben Familie und Arbeit?
„Das ist ganz klar die Musik! Seit 1973 ist Erwin aktives Mitglied der Musikkapelle Sand in Taufers, davon war er 9 Jahre im Ausschuss tätig. Er bläst das Waldhorn und war parallel auch lange Zeit bei den Alphornbläsern Sand in Taufers dabei. Nur wenn Weltuntergang droht, lässt Erwin eine Probe oder Auftritt sausen. Selbst Familien-Ausflüge oder Urlaube mussten da schon mal verschoben werden. Und auch das Skifahren, Laufen, das Reisen und die Architektur haben es ihm angetan.
Herr Erwin Monauni hat 43 Jahre lang in ein und demselben Familienbetrieb gearbeitet, in der Unionbau AG. Vom anfänglichen Maurer-Lehrling auf der Baustelle bis hin zum Abteilungsleiter am Bau hat Erwin das heutige Unternehmen entscheidend mitgeprägt und so war er maßgeblich daran beteiligt, dass aus dem einstigen, kleinen Maurerbetrieb ein multifunktionales Generalbauunternehmen entstand.